Es ist soweit. Das neue E-Rezept löst endgültig den „rosa Zettel“, das Rezept in Papierform ab. Einige Patienten kennen es …
Ein typisches Symptom der Wechseljahre, dem Klimakterium, sind die „Hitzewallungen“.
Was sind eigentlich die Wechseljahre?
Als Wechseljahre wird die Zeit vor und nach der letzten Regelblutung bezeichnet. Ab circa 40 Jahren beginnt der weibliche Körper mit dem Umbau des Hormonhaushaltes. Manchmal dauert dies nur einige Monate, manchmal eben auch Jahre. Im Schnitt sind die Wechseljahre nach 10 Jahren abgeschlossen. Ähnlich wie in der Pubertät, gehen auch die Wechseljahre mit sehr vielen körperlichen und psychischen Veränderungen einher.
Die Wechseljahre verlaufen in drei Phasen, die jeweils mit den verschiedensten Symptomen einhergehen. In der ersten Phase sinkt die Hormonproduktion, dann steigt sie noch einmal leicht an, bevor sie komplett eingestellt wird.
Welche Symptome begleiten die Wechseljahre?
Da die weiblichen Hormone im ganzen Körper eine wichtige Rolle spielen, können auch unzählige Symptome beobachtet werden, die je nach Phase stark variieren. Zyklusschwankungen, Hitzewallungen, Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Wassereinlagerungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Trockenheit der Haut- und Schleimhäute oder Schlafstörungen sind nur einige der typischen Symptome. Die Wechseljahre sind keine Krankheit, gehen bei den meisten Frauen jedoch mit einer spürbaren Einschränkung der Lebensqualität einher.
Helfen natürliche Arzneimittel?
Pflanzliche Präparate mit Mönchspfeffer können gut helfen, den sinkenden Östrogenspiegel am Beginn der Umstellungsphase auszubalancieren. Auch die Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze sind geeignet, um Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit zu lindern. Diese pflanzlichen Arzneimittel benötigen circa 4-6 Wochen, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Darüber hinaus gibt es auch homöopathische Arzneimittel, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden können.
Sind eher einzelne Symptome ausgeprägt, wie z.B. Schlafstörungen oder leichte Verstimmungen, können diese ebenfalls zielgerichtet mit freiverkäuflichen Arzneimitteln aus der Apotheke behandelt werden.
Das Osteoporoserisiko steigt mit den Wechseljahren
Durch den sinkenden Östrogenspiegel wird auch der Knochenstoffwechsel negativ beeinflusst, sodass das Osteoporoserisiko steigt. Ausreichende Bewegung hat positive Effekte, genauso wie eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D3 und Calcium. Sind diese Maßnahmen nicht ausreichend, können auch Medikamente verordnet werden, die den Knochenabbau verhindern.
Was tun bei trockenen Schleimhäuten?
Ein weiteres großes Thema, das viele Frauen betrifft, ist die Scheidentrockenheit. Es gibt dafür hormonfreie Cremes, Gele oder Zäpfchen, die diese Beschwerden lindern können. Für stärkere Beschwerden gibt es auch hormonhaltige Präparate, die allerdings auf Rezept verordnet werden müssen.
Wie funktioniert eine Hormonersatztherapie?
Sind mehrere Symptome sehr stark ausgeprägt und dadurch Ihre Lebensqualität stark eingeschränkt, sprechen Sie mit ihrem Arzt über das Für und Wider einer Hormonersatztherapie. Bei einer Hormonersatztherapie wird die nachlassende Produktion von Östrogen und Gestagen mit Medikamenten ersetzt. Diese Therapie war lange Zeit sehr populär und wurde auch über die eigentliche Dauer der Wechseljahre fortgeführt. Bei der Hormonersatztherapie sollte in jedem Fall eine positive Nutzen-Risiko-Bewertung vorgenommen werden. Gerade mit einer längeren Anwendungsdauer steigt beispielsweise das Risiko für bestimmte Krebsarten, u.a. Brustkrebs, aber auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Thrombosen. Eine zeitliche begrenzte Hormonersatztherapie kann in bestimmten Fällen aber durchaus sinnvoll sein.
Neben der Hormonersatztherapie gibt es auch einige Pflanzen, die sogenannte Phytoöstrogene enthalten, wie z.B. Soja, Rotklee, Leinsamen, Kürbiskerne oder Hülsenfrüchte. Auch sie können bei regelmäßigem Verzehr einen lindernden Effekt auf die Beschwerden in den Wechseljahren haben.
Kommen Sie gerne zu uns in die Apotheke und lassen Sie sich zu diesem Thema beraten.
Lena Pannenborg, Apothekerin in der Staggenborg Apotheke im E-Center
Jan Henning Staggenborg,